Liebe Eltern,
inzwischen sollten Sie über Ihre Klassenelternvertreter, aber sicherlich auch über die Medien, über die flächendeckende Schulschließung informiert worden sein und den offiziellen Brief der Behörde
erhalten haben. Viele Fragen sind sicherlich noch offen – auch für uns. Wir Schulleitungen haben zusätzliche Anweisungen erhalten, mit denen wir mit den Kollegen am Montag weitere Maßnahmen
beschließen werden.
Sie werden daher laufend über Änderungen informiert - bitte rufen Sie dazu regelmäßig Ihre Emails ab.
Für unsere sehr kleine Grundschule eröffnen sich zusätzliche Probleme, da nach Abzug der älteren Kollegen über 65 Jahre und in Einhaltung der vorgegebenen Verteilungsschlüssel nur sehr, sehr wenige
Kollegen in der Schule verbleiben dürfen.
Bitte beachten Sie ergänzend zum Rundschreiben des Senators bitte Folgendes:
Im Schreiben unseres Schulsenators wird die Notbetreuung zunächst für alle Eltern „aus dringenden familiären Gründen“ eingerichtet. Dies gilt für uns als Schule – zunächst auch für
GBS. Die Sozialbehörde, die z.B. für die Kitas zuständig ist (wozu auch unsere GBS zählt), lässt die Notbetreuung nur für Familien zu, in denen beide Elternteile „systemrelevante“ Berufe ausüben, die
für die Grundversorgung erforderlich sind (also z.B. beide Eltern Ärzte).
Bitte bereiten Sie sich ein wenig darauf vor, dass ggf. auch für die schulische Notbetreuung hier eine Abfrage erfolgen kann zu entsprechenden Nachweisen zur Berufsgruppe. Ob die Hamburger Schulbehörde wie in anderen Bundesländern so entscheidet, hängt aber sicherlich auch davon ab, wie sich die Situation am Montag darstellt, ich denke, wir werden das auch so schaffen!
Beachten Sie bitte: Sollten Sie aus einem Risikogebiet zurück nach Hamburg gekommen sein, ist der Schulbesuch – auch der Besuch der Notbetreuung – für 14 Tage nach Rückkehr
untersagt. Bitte achten Sie auch auf die weiteren Beschränkungen durch die Gesundheitsämter. Die Liste der Risikogebiete finden Sie hier:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html
Die Tabelle ändert sich aktuell aber schneller, als die Website aktualisiert wird, so ist z.B. wohl auch die gesamte Schweiz hinzugekommen, achten Sie daher bitte auch auf die regelmäßigen Rundfunkdurchsagen dazu.
Die Notbetreuung findet von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt.
Eine Früh- und Spätbetreuung gibt es
– unabhängig von Ihrem Vertrag mit der GBS – nicht!
Wenn Sie die Notbetreuung nutzen müssen, bringen Sie Ihr Kind bitte persönlich zwischen 7.50 und 8.00 Uhr in die „Singhalle“ (großes gläsernes Treppenhaus im Eingangsbereich der
Schule). Dort wird Ihrem Kind ein betreuter Aufenthaltsraum für den Tag zugewiesen.
In diesem Raum können Sie Ihr Kind dann bis 16.00 Uhr persönlich jederzeit abholen, bzw. unterschreiben beim Bringen auf einer Liste, die wir an GBS weiterreichen, wann Ihr Kind alleine nach Hause gehen darf.
Bitte beachten Sie: Ein späteres Kommen im Sinne von „mein Kind braucht eine Betreuung erst ab 10.00 Uhr“ ist nicht möglich, da wir dann eine entsprechend übersichtliche Verteilung nicht mehr gewährleisten können, es darf sich nur ein minimaler Personalstamm in der Schule befinden, nach 8 Uhr werden Sie in Halle und Verwaltung vermutlich keinen mehr antreffen und die allermeisten Klassenräume werden verschlossen sein.
Die Notbetreuung ist leider weder Unterricht, noch „Spielbetreuung“ im gewohnten Maße.
Von organisatorischen Problemen abgesehen, verbietet sich Unterricht oder Hilfe bei
Hausarbeiten (s.u.) aufgrund des zu wahrenden Gleichheitsgrundsatzes.
Die Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten sind durch die hohen Hygieneauflagen stark eingeschränkt.
Die Kinder dürfen ausschließlich mit eigenem Material arbeiten/spielen.
Stifte dürfen z.B. nicht weitergereicht werden, analog auch keine Brettspiele gemeinsam gespielt, Bauklötze benutzt, Bücher aus der Klassenbibliothek geteilt werden usw.
Hinzu kommt ein striktes Verbot von jeder Form Körperkontakt untereinander (Fußball, Ballspiele, Toben und Rangeln usw). Ebenso sind sämtliche (!) GBS-Kurse bei externen Anbietern (Turnen, Klavier,
Konservatorium, Schwimmen, usw.) für diesen Zeitraum abgesagt.
Bitte besprechen Sie dies schon einmal mit Ihrem Kind und geben Sie – bei Besuch der Notbetreuung – entsprechend Stifte oder Spielsachen, mit denen sich das Kind alleine
beschäftigen kann, mit.
(Natürlich gerne auch die schulischen Aufgaben!)
Natürlich werden sich LehrerInnen und ErzieherInnen etwas einfallen lassen, was man auch gemeinsam unter o.g. Auflagen veranstalten kann!
Auf „elektronische Alleinunterhalter“, wie Smartphones oder Spielekonsolen bitte wir
weiterhin zu verzichten, da nicht alle Kinder über entsprechende Geräte verfügen können – oder sollen.
Sollte Ihr Kind auch nur die leisesten Krankheitszeichen zeigen (grundlos schwitzend, Husten, Niesen, Schniefnase, raue Stimme, Halsschmerzen usw.) müssen wir Ihr Kind umgehend
isolieren und sofort abholen lassen. Bitte schicken Sie es in so einem Falle gar nicht erst in die Notbetreuung.
BITTE BEACHTEN SIE: DIE NOTBETREUUNG IST GEMÄSS SENATSBESCHLUSS DIE ÄUSSERSTE AUSNAHME, WENN ES KEINE ANDERE LÖSUNG GIBT. DIE SICHERSTE VARIANTE DER VERBLEIB IN DEN EIGENEN VIER
WÄNDEN.
Hausaufgaben: Die Lehrer sind angehalten, die Schüler aus der Ferne mit Unterrichtsstoff zu versorgen; insofern ist die Formulierung „Hamburg verlängert Ferien“ etwas irreführend.
Wie wir das genau machen, werden die Lehrer in einer einmaligen, kurzen Sitzung am Montag, besprechen.
Vermutlich werden Ihre Klassenlehrer Sie mit Aufgabenblättern etc. per Email
versorgen. Wir werden Sie dann informieren, wie wir das genau durchführen werden.
ALLE geplanten Schulveranstaltungen im Zeitraum der Schließung (Elternabende,
Klassenfahrten, Schulfeste usw.) entfallen.
Wir befinden uns hier in einer sehr ungewöhnlichen Situation, die bisher ohne Vorbild seit Bestehen der Bundesrepublik ist. Dies verlangt uns allen leider besondere Belastungen ab, für die oft keine
Lösungen im Rahmen des „üblich zumutbaren“ zu erkennen sind.
Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass wir letztendlich alle feststellen, dass dies alles vielleicht eine Spur „kleiner“ hätte ausfallen können – der umgekehrte Falle wäre sicherlich schlimmer.
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit grüßt Sie herzlich
Ihr Stephan Pauli
Schulleiter
HH., 14.03.2020